Dieser Bass kam mit einem 50 cm langen Riss im Unterbug zu uns in die Werkstatt. Es ist nicht die erste Zargenriss, die dieses Instrument erlebt. Der Bass hat einen Zettel von Friedrich Meindl, datiert 1892 – Meindl hat ihn also im Alter von 66 Jahren gebaut, zwei Jahre vor seinem Tod. Lüttgendorf schreibt über Meindl:
„Meindl, Friedrich. Würzburg, † 1894, Sohn von Franz X. M., Schüler seines Vaters und von Vauchel. Er verlegte sich ganz auf den Bau von Streichinstrumenten und bildete sich darin während seiner Gehilfenzeit in guten Werkstätten aus. Im Jahre 1864 übernahm er die väterliche ((Zitherbau-))Werkstatt. Er war ein sehr sauberer und bis an sein Lebensende fleißiger Arbeiter und hat viele Geigen und Violoncelli gemacht. Er verwendete schönes Holz und einen selbstbereiteten Spirituslack (goldgelben Grund und kirschroten Farblack).“
Zum Glück hat er es bei diesem Kontrabass beim goldgelben Grund belassen – denn Kirschrot trifft den heutigen Geschmack nicht mehr ganz …