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Neuzugang: Kontrabass „Wilhelm August Otto“

Neuzugang in der Werkstatt: ein Kontrabass aus dem Vogtland. Bevor der Bass wieder spielbar ist, braucht er noch etwas handwerkliche Zuwendung, aber die Substanz ist sehr gut und erfreulich unverbastelt. Selbst der originale Lack ist noch in gutem Zustand und muss nur etwas aufgefrischt werden.

Welche Werkstatt den Bass gebaut hat, ist unbekannt – der Bass hat keinen Zettel. Allerdings hat der Händler, der den Bass seinerzeit weiterverkaufte, mit zwei Nägeln ein kleines Blechschild auf dem Blättchen angebracht: „Wilhelm August Otto | Musikinstrumente & Saiten | Markneukirchen i/S.“
Solche durch Händler nachträglich angebrachte Metall-Etiketten sind bei Streichinstrumenten eher ungewöhnlich, man sieht sie aber häufiger bei Gitarren. Aber immerhin gibt uns das Schildchen heute eine konkrete Auskunft über die Geschichte dieses Basses, die bei den meisten vogtländischen Instrumenten dieser Zeit ja oft etwas diffus bleibt.

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Stimmstock mit Hut

In dem Bass einer Musikschule entdeckte ich diesen bemerkenswerten Stimmstock:
Eigentlich ist er etwas zu kurz. Statt für einen neuen Stimmstocks entschied man sich in der letzten Werkstatt jedoch dafür, noch etwas anzusetzen. So bekam dieser Stimmstock ein Hütchen aus Ahorn. 

Das ist deswegen selten und bemerkenswert, weil die Kosten für einen Stimmstock ja weniger im Material, sondern viel mehr in der Arbeitszeit begründet liegen. Das sorgfältige Anpassen einer Stimme ist nunmal sehr zeitaufwändig. Eigentlich lohnt es sich da nicht, an eine alte Stimme noch etwas aufzuleimen und das dann neu anzupassen.

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Jazzkeller-Bass on the road

Phillipp Hahn, der Wirt des Jazzkellers, ist wie ich ein passionierter Alltagsradler. Der Jazzkeller ist auch nicht weit von uns entfernt – sonst hätte ich bei seiner Transport-Methode doch etwas Sorgen, als er mir den Jazzkeller-Bass wegen ein paar offenen Leimfugen mit seinem Omnium vorbeibrachte. Eugens alter Rubner bekam dann noch ein Rundum-Checkup, nun ist der Bass wieder bereit für  Europe’s most famous Jazz Club.

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Zargenriss

Dieser Bass kam mit einem 50 cm langen Riss im Unterbug zu uns in die Werkstatt. Es ist nicht die erste Zargenriss, die dieses Instrument erlebt. Der Bass hat einen Zettel von Friedrich Meindl, datiert 1892 – Meindl hat ihn also im Alter von 66 Jahren gebaut, zwei Jahre vor seinem Tod. Lüttgendorf schreibt über Meindl:

„Meindl, Friedrich. Würzburg, † 1894, Sohn von Franz X. M., Schüler seines Vaters und von Vauchel. Er verlegte sich ganz auf den Bau von Streichinstrumenten und bildete sich darin während seiner Gehilfenzeit in guten Werkstätten aus. Im Jahre 1864 übernahm er die väterliche ((Zitherbau-))Werkstatt. Er war ein sehr sauberer und bis an sein Lebensende fleißiger Arbeiter und hat viele Geigen und Violoncelli gemacht. Er verwendete schönes Holz und einen selbstbereiteten Spirituslack (goldgelben Grund und kirschroten Farblack).“

Zum Glück hat er es bei diesem Kontrabass beim goldgelben Grund belassen – denn Kirschrot trifft den heutigen Geschmack nicht mehr ganz …

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Blecharbeiten

Während des Einsatzes auf dem Deutschen Jazzfestivals ging die Mechanik dieses Basses der HR Big Band kaputt. Jeffrey Meinel von Rubner in Markneukirchen konnte sie aber wieder reparieren, so dass sie nicht durch eine neue ersetzt werden musste. Nach den Herbstferien der HR Big Band konnte der Bass also wieder zum Einsatz kommen.